Brünner sehenswürdigkeiten
SPIELBERG (ŠPILBERK)
Spielberg ist Burg und Festung, die zu Wahrzeichen der Stadt Brünn gehört.
BRÜNNER UNDERGROUND
Kapuzinergruft
Sie befindet sich auf dem Kapuzinerplatz (Kapucínské náměstí) im Stadtzentrum von Brünn unter der Kirche der Auffindung des Heiligen Kreuzes (Kostel nalezení svatého Kříže). Sie entstand Mitte des 17. Jahrhunderts und bis 1787 wurden Ordensmitglieder und seine Wohltäter hier bestattet. Die Ordensmitglieder wurden ohne Särge direkt auf dem Boden beigesetzt. Dank eines ausgeklügelten Belüftungssystems in Kombination mit der spezifischen Bodenzusammensetzung im Untergrund wurden die gelagerten Körper auf natürliche Weise mumifiziert. Der berühmteste beigesetzte Wohltäter der Kirche ist der zu lebenslänglicher Haft verurteilte Oberst der österreichischen Panduren, Baron Trenck, der 1872 hier in einem Metallsarg mit Glasdeckel bestattet wurde.
Öffnungszeiten: 1. April - 31. Oktober Mo. - Sa. 9:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 18:00 Uhr, So. 11:00 – 17:00 Uhr, 1. November - 31. März Mo. - Sa. 10:00 – 16:00 Uhr, So. 11:00 – 16:30 Uhr
http://hrobka.kapucini.cz/subdom/hrobka/index.php/
Vila Tugendhat
Die vom Architekten Ludwig Mies van der Rohe entworfene Villa des Ehepaars Greta und Fritz Tugendhat aus den Jahren 1929 – 1930 ist ein installiertes Denkmal moderner Architektur. Als einziges Denkmal der modernen Architektur in der Tschechischen Republik ist sie in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
Die Villa befindet sich in der Straße Černopolní 45 in Brünn. Sie wird als das bedeutendste Vorkriegswerk des Architekten van der Rohe angesehen, der als einer der Begründer der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts gilt. Die Villa zählt zu den wichtigsten funktionalistischen Werken der modernen Architektur. Das Projekt gilt für seine Zeit als revolutionär, vor allem für den ununterbrochenen Wohnraum, die Möglichkeit der Verbindung des Innen- mit dem Außenraum dank vollständig in den Boden absenkbaren Fenstern und einem Trägersystem des gesamten Hauses aus genieteten Stahlsäulen, die bei dem Bau des Familienhauses zum ersten Mal verwendet wurden. Ein wichtiger Teil der Ausstellung sind auch Möbel, die von dem Architekten van der Rohe entworfen wurden.
Geöffnet: ganzjährig von 10:00 bis 18:00 Uhr. Es ist notwendig, die Besichtigung im Voraus zu buchen.
Mahen-Theater
Es ist das erste elektrisch beleuchtete Theater Europas. Als geschütztes Kulturdenkmal in der Tschechischen Republik ist es auch ein wichtiges architektonisches Denkmal der Stadt Brünn. Das Theater wurde in Brünn auf dem Platz Malinovského náměstí nach dem Plan der Firma Ateliér Fellner a Helmer erbaut, die eine Reihe europäischer Theater entwarf. Der Bau des Mahen-Theaters im Stil der Neorenaissance, des Neobarock und des Neoklassizismus wurde 1882 fertiggestellt. Zu seiner Zeit war die Entscheidung, das Theater mit einer erst drei Jahre alten Erfindung auszustatten, mit elektrischen Glühbirnen, sehr einzigartig. Das Projekt der Elektroinstallation für das Theater wurde von dem Erfinder der Glühbirne, Thomas Alva Edison erstellt, der 25 Jahre später das Theater auch persönlich besuchte, um sich das geschaffene Werk anzusehen. Das Mahen-Theater ist somit das erste elektrisch beleuchtete Theater in Europa und ein nationales technisches Denkmal. Dank dem Umbau der Bühne 1936 wurde das Mahen-Theater zu dem derzeit modernsten Theater in der Tschechoslowakei.
http://www.ndbrno.cz/o-divadle/mahenovo-divadlo
Krautmarkt (Zelný trh)
Der Marktplatz, dessen ursprünglicher Name Oberer Markt (Horní trh) war, wurde im 13. Jahrhundert an einem damals unbebauten Ort errichtet. Sein Teil waren auch der Geflügelmarkt (Drůbeží trh), der Töpfermarkt (Hrnčířský trh) und der Trödelmarkt (Vetešnický trh). Erst im 15. Jahrhundert erhielt der Krautmarkt seinen heutigen Namen.
Auf dem Platz dominiert der monumentale Parnass-Brunnen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, der sich ungefähr in der Mitte befindet. Der Brunnen wurde von Johann Bernhard Fischer aus Erlach entworfen und 1693–1695 von Adam Tobiáš Kracker aus Wien erbaut.
Im oberen Teil des Platzes steht die Säule der Allerheiligsten Dreifaltigkeit (sloup Nejsvětější trojice) mit Skulpturen der Unbefleckten Empfängnis, des St. Johannes von Nepomuk, des St. Primitive, des St. Konstantin und zwei Engel aus dem Hochbarock, das Werk von Antonín Schweigl aus 1729.
Zu wichtigen Gebäuden rund um den Platz zählen das Palais Dietrichstein (Dietrichsteinský palác) /zuerst das Gebäude des Oberen Landesgerichtes, [3] später des Mährischen Landesmuseums/, das Theater Husa na provázku /das Palais der Familie Hausperský von Fanal (palác Hausperských z Fanalu)/, das Palais des Žďárer Klosters, sog. Malý Špalíček (der durch die Verbindung von vier Häusern mit gotischem und Renaissance-Ursprung entstand) und das unlängst renovierte Reduta-Theater. In der Mitte des unteren Teils des Platzes befindet sich das dominierende Gebäude Nr. 2, in dem sich in den Jahren 1969 - 1990 Sitz der juristischen Fakultät befand.
St.-Peter-und-Paul-Kathedrale (Katedrála sv. Petra a Pavla)
Die Kathedrale wird in Brünn auch Petrov genannt. Die erste Erwähnung der Kathedrale, die ursprünglich dem St. Peter eingeweiht wurde, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Seitdem wurde das Gebäude mehrfach in gotischem Stil umgebaut. Während des Umbaus um 1500 wurde die Patrozinium ausgeweitet und die Kathedrale wurde dem Hl. Peter und Paul eingeweiht. Während des Dreißigjährigen Krieges brach ein Kirchenbrand aus und die anschließende barocke Wiederherstellung erfolgte in zwei Etappen, zwischen 1651 und 1652 und zwischen 1743 und 1746. 1643, während der Belagerung von Brünn durch die Schweden, wurde die Kirche beschädigt und brannte wieder nieder. Die Erneuerung bis zu heutigem Ansehen nach Plänen von Moritz Grimm erfolgte in der Zeit von 1743 bis 1748. 1777 wurde von dem Papst Pius VI. durch eine Bulle Brünner Bistums gegründet und die bestehende Kirche wurde zu einer Kathedrale erhoben. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Presbyterium zu einem gotischen Erscheinungsbild gestaltet, und die komplette Renovierung wurde unter der Leitung des Wiener Architekten August Kirstein, als 2 Türme hinzugefügt und weitere bauliche Änderungen vorgenommen wurden, 1909 abgeschlossen.
Von der Innenausstattung sind die Statue der Madonna mit Kind aus der Zeit um 1300, die spätgotischen Pieta und Barockaltare und die Kanzel zu erwähnen. Im Rahmen der Besichtigung ist es möglich, auch die romanisch-gotische Krypta mit den Fundamenten der ursprünglichen Kirche und die Schatzkammer mit ausgestellten liturgischen Objekten zu sehen. Es ist auch möglich, die Türme der Kathedrale zu besteigen und das Panorama von Brünn zu bewundern. Seit 2013 befindet sich in der Nähe der Kathedrale eine symbolische Statuengruppe der Prediger Cyril und Methodius.
Ein Highlight ist das Mittagsgeläut in Petrov bereits um 11 Uhr. Der Sage nach wird eine Stunde früher zu Mittag geläutet zum Gedenken an das Ende der Belagerung durch die Schweden, als der schwedische General Torstenson erklärte, dass er die Belagerung abbrechen wird, falls er die Stadt nicht einnimmt, bevor die Mittagsglocken ertönen. Die Brünner Verteidiger ließen bereits um 11 Uhr zu Mittag läuten, die Schweden zogen weg und durch diese List war Brünn gerettet.
Geöffnet Mo. - Fr. von 11:00 bis 17:00 Uhr, So. von 12:00 bis 17:00 Uhr. Während der Öffnungszeiten sind geführte Besichtigungen möglich, wenn kein Gottesdienst, keine Hochzeit, keine Beerdigung oder kein Konzert stattfindet.
http://www.katedrala-petrov.cz/index.php/cz/katedrala
Altes Rathaus (Stará radnice)
Das Alte Rathaus in Brünn ist ein ehemaliges Rathausgebäude und das älteste weltliche Bauwerk der Stadt. Es befindet sich zwischen dem Krautmarkt (Zelný trh) und dem Freiheitsplatz (náměstí Svobody) in der Radnická-Straße. Derzeit befindet sich in den Räumlichkeiten des Alten Rathauses ein Kultur- und Informationszentrum, im Durchgang des Turmes hängen das Brünner Rad und der Brünner Drachen, mit denen mehrere Brünner Legenden verbunden sind.